Zusammengefasst können die Meinungen wie folgt auf den Punkt gebracht werden: Die Grünen wollen zuerst einen grünen Strommix und dann erst Pumpwerke ausbauen. Grünliberale und EVP sehen den dringenden Bedarf des Ausbaus, um überhaupt einen grünen Strommix zu ermöglichen. Die Grünliberalen begrüssen zudem die Ausnützung des enormen wirtschaftlichen Potentials von Pumpwerken im Alpenraum, aber nur sofern nur dort ausgebaut wird, wo schon Stauseen vorhanden sind. Die BDP wiederum möchte aus Gründen der Versorgungssicherheit am System zur Energiegewinnung mit AKW und Pumpwerken vorerst nichts verändern.
Während für Peter Stutz (Grüne) der Meinung war, die Pumpspeicherung und die Kernkraft in der Schweiz «würden einander bedingen», legten die anderen Podiumsteilnehmer den Fokus eher auf die Zukunft. Für die Pumpspeicherung sei es egal, woher der Strom komme, Fakt sei aber, dass es bei einer Energieversorgung, die vermehrt auf erneuerbare Quellen setzt, grössere Speicher brauche. Stutz störte sich hingegen daran, dass die Kraftwerkbetreiber mit den Speicherseen viel Geld verdienen würden.
«Dass die Kraftwerke, die ja der öffentlichen Hand gehören, Geld verdienen, stört uns nicht», sagte der Grünliberale Jan Flückiger, «entscheidend ist aber, was mit dem Gewinn gemacht wird. Und hier fordern die Grünliberalen, dass dieses Geld in die Förderung der erneuerbaren Energie gesteckt wird.» Flückiger wies auf die Energiestrategie der Grünliberalen hin, welche vorsieht, dass in 30 Jahren praktisch nur noch erneuerbare Energie in die Stauseen gepumpt werde. Die Schweiz müsse ihren Trumpf der Speicherseen im europäischen Strommarkt ausspielen und dafür Wind und Sonne aus anderen Ländern importieren.
Josef Jenni (EVP) bemerkte, dass unsere Gesellschaft ganz generell «energiesüchtig» sei und sparsamer mit Energie umgehen müsse. Er wies darauf hin, dass die Pumpspeicherwerke ein notwendiges Übel seien, da sie sehr effiziente Speicher seien.
Peter Eberhart wies darauf hin, dass für ihn die Sicherheit in der Energieversorgung entscheidend sei. Das Gewerbe sei auf günstigen Strom angewiesen. Deshalb sei er auch gegen den Ausstieg aus der Kernenergie, wie ihn die anderen drei forderten. Er sähe die Alternative noch nicht.
Bei der Frage nach den Prioritäten für die Energiepolitik der Zukunft gingen die Meinungen ebenfalls auseinander. Während der Grüne Peter Stutz vor allem auf Energieeffizienz und Fördermassnahmen im Sanierungsbereich setzen möchte, brachte Jan Flückiger (Grünliberale) die Lenkungsabgabe ins Spiel. Diese Massnahme sei die absolut liberalste und wirkungsvollste, um Strom zu sparen.
Josef Jenni (EVP), ebenfalls ein Befürworter der Lenkungsabgabe sagte, im Vorfeld der Debatte im Grossen Rat, wo die Lenkungsabgabe leider versenkt worden sei, habe er extremen Druck gespürt von Seiten der Gewerbevertreter. Er selbst sei auch Unternehmer, aber er stelle den Gewinn nicht über alles.
Peter Eberhart widersprach und sagte, eine Lenkungsabgabe könne man nur schweizweit einführen, kantonale Sonderlösungen seien nicht sinnvoll. Dem wiederum widersprach Flückiger (Grünliberale) in seinem Schlussvotum: «Der Strom wird absehbar knapper und teurer. Wer sich jetzt schon dafür rüstet, hat mittelfristig einen Wettbewerbsvorteil.»