Mardi, 11 janvier 2011

Erneuerbare Energien: Grünliberale fordern eine 3-Säulen Strategie der BKW

Die Grünliberalen reagieren erstaunt auf die Mitteilung der BKW, in geringerem Ausmass als bisher vorgesehen in die erneuerbaren Energien investieren zu wollen.

Widerstände gibt es gegen verschiedenste Kraftwerksprojekte, in ganz besonderem Ausmass auch gegen das geplante AKW Mühleberg. Deshalb zurückzustecken war bisher nicht die Art und Weise der BKW. Die Grünliberalen des Kantons Bern fordern die BKW dazu auf, ihre Strategie zu überdenken und künftig auf eine nachhaltige 3-Säulen-Energiepolitik zu setzen: Energieeffizienz, einheimische erneuerbare Energien und Erneuerbare aus einem internationalen Verbund, unter dem Motto «Wind aus dem Norden, Sonne aus dem Süden und Wasser von hier».

Gute Lösungen durch Dialog

Aus unternehmerischer Sicht können die Grünliberalen nachvollziehen, mit welchen Widerständen die BKW zu kämpfen hat. Gute Lösungen werden jedoch erzielt, wenn ein konstruktiver Dialog geführt wird. Sie rufen deshalb die Umweltverbände dazu auf, sich für Lösungen im Bereich der Produktion erneuerbarer Energien kompromissbereit zu zeigen. Wenn uns der Umstieg auf die Erneuerbaren und der Ausstieg aus der Atomkraft gelingen soll, dann müssen wir auch bereit sein, Kraftwerke in unserem Kanton zu akzeptieren! Als Beispiel dient hier der geplante Ausbau der Grimselstaumauer, den die Grünliberalen unterstützen. Um die Schwankungen aus den Quellen erneuerbarer Energien auszugleichen braucht es Pumpspeicherkraftwerke wie den Grimsel. Der EU-Kommissar für Energie, Günther Oettinger, hat gerade gestern in Bern bekräftigt, welche wichtige Rolle die Schweiz in Europa als Stromspeicher spielen kann.

3-Säulen der Energiepolitik

Auf politischem Wege wird sich die glp des Kantons Bern dafür einsetzen, dass sich die im Besitz des Kantons befindende BKW zukünftig auf ein 3-Säuliges Modell abstützt:

  • Energieeffizienz: Die heute eingesetzten Geräte und Einrichtungen bergen ein gewaltiges Energiesparpotential. So lässt sich zum Beispiel mit neusten Kühlgeräten 60% und mit LED-Lichtern bis zu 90% Strom sparen gegenüber Glühbirnen und Halogen. Würde künftig konsequent auf energieeffiziente Technologien gesetzt, lässt sich der Stromverbrauch massiv senken. Dabei wird unser Gewerbe, das schon heute in zahlreichen Bereichen technologieführend ist, entscheidend gestärkt und zahlreiche Arbeitsplätze werden neu geschaffen.

  • Einheimische erneuerbare Energien: Die Schweiz und der Kanton Bern bieten hervorragende Bedingungen zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Dies gilt es optimal und sinnvoll zu nutzen auch wenn dazu nicht jedes Gewässer rücksichtslos zu verbauen ist. Dort wo allerdings bereits ein Eingriff in die Natur vorgenommen wurde, wie zum Beispiel am Grimsel, gilt es dieses Potential vollumfänglich zu nutzen. Auch bei dieser strategisch sehr wichtigen Energie-Säule werden Tausende von Arbeitsplätzen bei uns neu geschaffen.

  • Internationaler Verbund erneuerbarer Energien: Die BKW soll sich auch zukünftig und vermehrt an Kraftwerken zur Produktion erneuerbarer Energie im Ausland beteiligen. Denn verschiedene Regionen haben verschiedene Stärken, welche sich miteinander ergänzen. In Nordeuropa die Windkraft, im Süden (Spanien, Italien, Nordafrika) die Solarenergie und in der Mitte Europas, in der Schweiz und im Kanton Bern, die Wasserkraft. Dies sind die Energieressourcen der Zukunft. Verbunden mit einem leistungsfähigen Hochspannungs-Gleichstrom-Netz lässt sich ein Verbund aufbauen, der die Elektrizitätsversorgung der Schweiz zuverlässig und nachhaltig sicherstellen wird.